Infolge des Ukraine-Kriegs haben sich die Gasressourcen in Deutschland stark verknappt und die Energiepreise sind deutlich gestiegen. Mit gezielten Sparmaßnahmen können Sie die Kosten senken und dazu beitragen, dass die derzeit begrenzten Gasmengen bestmöglich genutzt werden. Das Sparpotenzial ist erheblich, da viele Haushalte Erdgas zusätzlich zum Heizen auch für die Warmwasserbereitung und für das Kochen nutzen. Wie Sie Ihren Gasverbrauch berechnen und in vielen Bereichen senken können, erfahren Sie hier.
Shell Energy möchte Sie außerdem bestmöglich über die aktuellen Entwicklungen am Energiemarkt und über die Entlastungsmaßnahmen der Regierung informieren. Hier haben wir aktuelles Energiewissen und alle wichtigen Informationen zur Energiepreisentwicklung für Sie aufbereitet.
So berechnen Sie den Gasverbrauch
Eine Berechnung des Gasverbrauchs macht in mehrfacher Hinsicht Sinn. Sie können zum Beispiel Ihre Ergebnisse mit der Jahresrechnung vergleichen und überprüfen, ob Ihre Energiekosten vom durchschnittlichen Niveau abweichen. Zudem können Sie Verbrauchswerte regelmäßig vergleichen, um die Effizienz von Sparmaßnahmen zu überprüfen. Wenn Sie den eigenen Verbrauch gut kennen, haben Sie auch Vorteile beim Anbieterwechsel und können gezielter einen passenden Tarif aussuchen.
Für eine Verbrauchsschätzung sind Erfahrungswerte aus der Praxis nützlich - von folgenden Verbrauchswerten kann für das Heizen ausgegangen werden:
Bei einer 50 m²-Wohnung liegt der durchschnittliche Jahresverbrauch bei 5.000 kWh. Beheizen Sie 100 m², werden jährlich um die 12.000 kWh verbraucht. Bei einem Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von 200 m² geht man von einem Normalverbrauch von 25.000 kWh aus.
Derartige Schätzwerte geben eine grobe Orientierung. Allerdings kann zum Beispiel die Dämmung einer Immobilie einen wesentlichen Einfluss auf den Jahresverbrauch haben. Weitere Faktoren, die sich im Gasverbrauch niederschlagen, sind das persönliche Verhalten beim Heizen und Lüften sowie die Größe des Haushalts.
Ermittelter Gasverbrauch mit Gasrechnung vergleichen
Möchten Sie ermittelte Schätzwerte mit der Gasrechnung vergleichen, ist eine Umrechnung nötig. Denn der Gasverbrauch wird vom Gaszähler in Kubikmetern aufgezeichnet. Beim jährlichen Ablesen des Gaszählers erhält der Energieversorger von Ihnen diesen Verbrauchswert und erstellt anschließend die Jahresabrechnung nach folgender Formel:
Kubikmeter * Brennwert * Zustandszahl = kWh.
Der Brennwert und die Zustandszahl sind wichtige Berechnungsgrößen, die in Ihrer Gasrechnung ausgewiesen werden. Der Brennwert steht für die Wärmemenge, die bei der Verbrennung freigesetzt wird. Die Zustandszahl gibt Auskunft über das Verhältnis des Gasvolumens vom Normzustand zum Betriebszustand. Die Zustandszahl wird für eine korrekte Umrechnung benötigt, da mit Ihrer Hilfe der jeweilige Betriebszustand des gelieferten Gases in einen vorgegebenen Normzustand umgerechnet wird (der Normzustand bezieht sich auf eine Temperatur von 0 °C und Druck von 1 bar).
Weitere Informationen zu Brennwert und Zustandszahl finden Sie hier am Beispiel einer Gasrechnung von Shell Energy . Eine einfache Formel genügt: So ermitteln Sie Ihren Gasverbrauch in wenigen Schritten
Lesetipp: Über die Hintergründe zur aktuellen Situation am Energiemarkt können Sie sich in unserem Artikel über die aktuelle Gaspreisentwicklung informieren. Das Krisenmanagement, das die Versorgungssicherheit in Deutschland garantieren soll, wird derzeit im Notfallplan Gas geregelt.
Tipps zum Gas sparen beim Heizen
Energiekosten verringern Sie besonders wirkungsvoll durch richtiges Heizen, da auf diesen Bereich etwa 85 Prozent des genutzten Gases entfallen. Um bis zu 15 Prozent können Sie den Gasverbrauch senken, wenn zu Beginn der Heizsaison die Heizkörper entstaubt und entlüftet werden. Durch eine fachgerechte Wartung der Heizung lässt sich der Energieverbrauch um weitere 5 Prozent reduzieren. Auch eine Gastherme profitiert von einem regelmäßigen Check.
Gerade bei älteren Thermostaten kann es vorkommen, dass die empfohlene Raumtemperatur von ca. 20° Celsius (Stufe 3 auf der Skala eines Thermostats) nicht mehr exakt gehalten wird. Empfehlenswert sind daher programmierbare Thermostate, die über eine digitale Steuerung die Heizung präzise regulieren.
Die Markierungen auf einem Thermostat stehen für eine bestimmte Raumtemperatur. Stufe 3 (ca. 20° Celsius) wird in der Regel empfohlen, um im Winter für ein gutes Raumklima zu sorgen.
Bei der Einstellung von Thermostaten können Sie sich an folgender Faustregel orientieren: Eine dauerhafte Temperatursenkung um 1° Celsius verringert den Gasverbrauch um 6 Prozent. Wenn Sie mehr über Einspareffekte durch die sogenannte 1- oder 2-Grad-Regel erfahren wollen, informieren Sie sich hier zur kürzlich erlassenen Verordnung der Bundesregierung (EnSikuMaV).
Smarte Thermostate, Stoßlüften und richtig isolieren
Smarte Thermostate bieten neben einer genauen Temperatureinstellung und -überwachung noch weitere nützliche Funktionen. Eine „Fenster-auf-Erkennung“ regelt die Heizung bei geöffnetem Fenster automatisch runter. Über eine Timerfunktion heizt Ihre smarte Heizung die Wohnung erst auf, wenn Sie sich auf dem Weg nach Hause befinden.
Grundsätzlich sollten Sie jede Heizung so einstellen, dass ein starkes Auskühlen der Räume verhindert wird. Sie vermeiden dadurch, dass beim anschließenden Aufheizen beispielsweise auf 20° nicht unverhältnismäßig viel Energie verbraucht wird. Eine dauerhafte Raumtemperatur unter 16° ist ohnehin nicht sinnvoll, da sich Schimmel an den Außenwänden bilden kann.
Für ein gutes Raumklima sorgt regelmäßiges Lüften. Dreimal am Tag ist ausreichend. Dabei sollten Sie das Fenster nicht über längere Zeit kippen, sondern für ca. 3 bis 5 Minuten gezielt Stoßlüften. Beim kurzen Querlüften mit gegenüberliegenden Fenstern gelangt besonders schnell unverbrauchte Frischluft in die Wohnung und der Raum kühlt nicht aus.
Wärmeverlust beugen Sie ebenfalls vor, wenn Fenster z. B. mit einem Dichtungsband isoliert und Türritzen abgedichtet werden. Auch ein Thermovorhang hinter der Haustür oder am Fenster verhindert, dass Wärme verloren geht und Kälte von außen in die Wohnung gelangt. Zusätzliche Hintergrundinformationen und Spartipps zum energiesparenden Heizen erhalten Sie hier.
So sparen Sie Gas bei der Warmwasserbereitung
Nach dem Heizen ist in vielen Haushalten die Warmwasseraufbereitung mit einem Anteil von 14 Prozent der zweitgrößte Verbraucher von Energie. Mit folgenden Maßnahmen reduzieren Sie Kosten und sparen knappe Energieressourcen:
- grundsätzlich weniger warmes Wasser verbrauchen
- Wassertemperatur nicht über 60° einstellen (die Warmwassertemperatur aber auch nicht dauerhaft unter 60° absenken, da sich sonst das Risiko einer Legionellen-Infektion erhöht)
- Sparduschkopf
- Wasch- und Geschirrspülmaschinen nach Möglichkeit mit voller Ladung betreiben
- Duschen anstelle eines Vollbads verbraucht weniger Ressourcen
- Wäsche mit möglichst geringer Temperatur waschen, 30
Tipps zum Gas sparen beim Kochen
Rund 1 Prozent des Gesamtverbrauchs an Erdgas entfällt in vielen Haushalten auf das Kochen. Durch diese Maßnahmen können Sie Ihre Speisen besonders energiesparend zubereiten:
- Kochgeschirr und Größe der Kochstelle aufeinander abstimmen (ist z. B. der Topf zu klein, geht Wärme und damit Energie verloren)
- mit geschlossenem Deckel kochen (Gasersparnis bis zu
- Schnellkochtopf verwenden (kann den Gasverbrauch etwa um 50 Prozent reduzieren)
- für kleine Wassermengen einen Wasserkocher nutzen
- bei größeren Wassermengen auf den Wasserkocher verzichten und einen Kochtopf mit Deckel nutzen. Bei dieser Methode müssen Sie nicht zweimal Energie aufwenden, um zuerst den Wasserkocher und anschließend den Kochtopf aus Metall zu erwärmen
Weitere nützliche Tipps erhalten Sie in unseren Artikeln über Energie sparen im Haushalt und Stromverbrauch senken mit energieeffizienten Haushaltsgeräten.
Die beste Lösung: Energiesparen mit klimafreundlichem Gas kombinieren
In der aktuellen Situation, in der die Preise steigen und die verfügbaren Gasmengen begrenzt sind, sollten Verbraucher alle Sparoptionen ausschöpfen. Optimal ist eine Kombination aus Sparmaßnahmen und klimafreundlichem Gas, da wir dauerhaft Ressourcen sparen und zugleich unsere Umwelt schonen müssen. Mit Biogas von Shell Energy steht Ihnen eine nachhaltige Energielösung zur Verfügung. Nutzen Sie unseren Tarifrechner, um einen passenden Wunschtarif zu finden. Sie unterstützen damit aktiv die Energiewende und verringern zugleich Ihren individuellen CO2-Fußabdruck.