Zuletzt aktualisiert am 06. Dezember 2021
Der Energieverbrauch in deutschen Haushalten steigt kontinuierlich – der größte Anteil entfällt dabei auf das Heizen. Wer seine hohen Ausgaben für Energie senken will, muss also Heizkosten reduzieren. Und das, ganz ohne Frieren?
Die gute Nachricht: Heizkosten sparen ist gar nicht schwer! In diesem Artikel zeigen wir Ihnen einige Tipps und Tricks, wie Sie Ihren Verbrauch senken können und wie smarte Thermostate das energiesparende Heizen besonders einfach machen.
Heizen befeuert den Energieverbrauch im Haushalt
Der Energieverbrauch der privaten Haushalte für Wohnen in Deutschland lag laut Umweltbundesamt im Jahr 2018 bei insgesamt 644 Terawattstunden (TWh). Davon verbrauchten private Haushalte 511 TWh allein für Raumwärme. Zum Vergleich: Der Wert für Haushaltsgeräte liegt bei 56 TWh und die Beleuchtung macht nur 10 TWh aus. Das bedeutet: Ihr Energieverbrauch im Haushalt lässt sich merklich senken, wenn Sie an der Heizkostenschraube drehen.
Welche Faktoren beeinflussen die Heizkosten?
Wie hoch die durchschnittlichen Heizkosten pro Quadratmeter sind, hängt erheblich davon ab, welche Energieträger Sie verwenden. Wer mit Fernwärme heizt, hat im Schnitt die höchsten Kosten: Auf das Jahr umgerechnet müssen Sie für eine 70 qm-Wohnung mit etwa 890 Euro rechnen.
Durchschnittliche Heizkosten pro Quadratmeter Gebäudefläche im Abrechnungsjahr 2019. Berechnung für ein mittelgroßes Mehrfamilienhaus mit 501 bis 1.000m2 Gebäudefläche.
Das bei den Deutschen sehr beliebte Erdgas ist im Vergleich dazu etwas günstiger. Fast 50 Prozent der deutschen Haushalte heizen mit Erdgas. Für eine Wohnung mit 70qm bedeutet das: Die Heizkosten betragen rund 720 Euro im Jahr. Wenn Sie mit Heizöl heizen, landen Sie hier bei etwa 855 Euro. Am Besten schneidet eine Pellet- oder Scheitholz-Heizung ab – mit 480 bis 590 Euro kommen Sie vergleichsweise günstig durch die Heizperiode.
Entscheidend für Ihre Heizkosten-Bilanz ist neben dem Energieträger auch die Art des Gebäudes. Ein unsanierter Altbau mit schlecht isolierten Fenstern lässt sich weit weniger effektiv beheizen als ein modernes, energetisch saniertes Haus. Darüber hinaus spielt die Wohnungslage eine große Rolle – bei Innenlage und Zwischenstockwerken heizen die Nachbarn für Sie mit. Außenwände wirken dagegen ebenso kühlend wie das Dach bei einer Dachgeschosswohnung. Deshalb müssen Sie bei kleinen Häusern im Verhältnis auch mit höheren Heizkosten rechnen als bei größeren.
Heizkosten sparen – so geht’s besonders effektiv
Raumtemperatur regulieren
Wer energiesparend heizen will, kann eine Menge mit der Regulierung der Raumwärme erreichen. Wärmeempfinden ist subjektiv und kann deutlich variieren. Es gibt eine europäische Iso-Norm (EN ISO 7730), die Richtwerte von Behaglichkeit unter bestimmten Gesichtspunkten definiert. Dabei spielen Luftgeschwindigkeit (Zugluft), vertikaler Temperaturunterschied, Strahlungs- und Fußbodentemperatur eine Rolle. Es empfiehlt sich generell, die Raumtemperatur immer mit einem Thermometer zu überprüfen. Wer ständig nachregelt, heizt nicht effizient. Die in den Normen definierten Richtwerte können helfen, die optimale Zimmertemperatur zu finden:
- Für ein Arbeitszimmer werden 22 Grad Raumtemperatur empfohlen, da man sich hier am wenigsten bewegt.
- Im Wohnzimmer genügen etwa 20 Grad.
- Kühle Schlafzimmer sorgen für eine bessere Schlafqualität, mit 16 Grad kommen Sie in der Regel aus.
- Kellerräume brauchen nicht mehr als 6 Grad.
Ebenfalls relevant für das Raumklima und eine energiesparende Maßnahme, ist das richtige Lüften. Dabei gilt es, folgendes zu beachten:
- Lüften Sie mit weit offenem Fenster: Die Faustregel lautet: zwei Mal am Tag für 10 Minuten Stoßlüften.
- Lassen Sie das Fenster nicht dauerhaft gekippt: Wände kühlen zu stark aus, was obendrein die Schimmelbildung fördert.
- Drehen Sie während des Lüftens die Heizung herunter: Andernfalls heizen Sie mit viel Energie ins Freie.
Energiesparend heizen: 7 Tipps
Mit unseren folgenden 7 Tipps zum Heizkosten sparen kommen Sie ebenso einen großen Schritt weiter:
- Schließen Sie die Zimmertüren, sonst heizen Sie etwa gegen die kühlere Schlafzimmertemperatur an.
- Vermeiden Sie große Schwankungen. Bei Abwesenheit genügt eine leichte Reduktion auf ca. 15 Grad.
- Achten Sie auf dichte Fenster. Dichte Fenster können eine Energieersparnis von bis zu 30 Prozent bedeuten!
- Verhindern Sie Zugluft an Türen. Der berühmte „Zugluftdackel” hinter der Tür ist eine sinnvolle Investition.
- Setzen Sie auf Teppiche, denn diese können das objektive und subjektive Wärmeempfinden um bis zu 2 Grad steigern.
- Regulieren Sie die Heiztemperatur nachts herunter. Eine Reduktion um 3 Grad bringt bis zu 15 Prozent Ersparnis.
- Halten Sie die Heizkörper frei. Vorhänge oder Möbel behindern die Wärme- und Luftzirkulation.
Mit all diesen Maßnahmen können Sie viel bewirken, aber auch die Technik kann Ihnen helfen, Heizkosten zu senken. Ein smartes Thermostat „denkt” für Sie mit und unterstützt Sie beim energiesparenden Heizen.
Die kluge Art zu heizen – smarte Thermostate
Smart Home liegt im Trend: Unsere Umfrage zur Smart Home Technologie aus dem Jahr 2018 zeigt, dass bereits ein Viertel der Deutschen Smart Home-Lösungen nutzt. Das sind bereits doppelt so viele Nutzer wie noch 2017. Auch smarte Thermostate werden immer beliebter. Diese vernetzten Heizungsthermostate sind bestens geeignet, um den Energieverbrauch zuhause zu optimieren. Sie lassen sich jederzeit über das Smartphone steuern und so programmieren, dass sie die Wärme automatisch regeln – zum Beispiel nach Tageszeit oder individuell angepasst an Ihren Alltag. So können sie beispielsweise auf dem Weg nach Hause über die App die Heizung hochdrehen, damit es angenehm warm ist, wenn Sie ankommen.
Einige Modelle reagieren automatisch auf offene Fenster oder lassen sich per Sprachsteuerung vom Sofa aus aktivieren. Einmal programmiert, nehmen smarte Thermostate Ihnen vollautomatisch die optimale Regelung der Heizung ab und werden so zu hilfreichen Spar-Assistenten. Weiterer Pluspunkt des smarten Heizens: Statt einer wenig aussagekräftigen Skala am Thermostat können Sie die genaue Raumtemperatur direkt von einem Display und in Ihrer App ablesen. In der Regel lassen sich auch ältere Heizungen unkompliziert mit smarten Thermostaten nachrüsten.
Heizkosten sparen: Gas- und Stromtarife prüfen
Wie diese Tipps und Tricks zeigen: Es gibt viele Wege, um den Energieverbrauch durch Heizen zu reduzieren. Doch auch ein Blick auf die Tarife des eigenen Energieversorgers und ein Vergleich unter den Anbietern kann Sparpotenzial aufzeigen. Informieren Sie sich jetzt über unsere Gas- und Strom-Tarife und finden Sie mit unserem Tarifrechner den für Sie optimalen Tarif.